
Die Weisheit braucht ihre Narren, der Friede braucht seine Krieger

"Die Noldor sind die Weisen, die Goldenen, die Mächtigen, die Schwert-Elben, die Elben der Erde, die Feinde Morgoths, die mit der kunstfertigen Hand, die Juwelenschmiede, die Gefährten der Menschen, die Nachfahren Finwës."
aus "Morgoth's Ring"/"Geschichte von Mittelerde" von JRR Tolkien / Christopher Tolkien
Kurze ingame Charakterbeschreibung fürs Rollenspiel
Der Elbenherr vor Euch ist allem Anschein nach ein eifriger Ausüber und womöglich Veteran des Kriegshandwerks.
Die beeindruckende Gestalt ragt vor euch wie eine vom Blitz getroffene, doch ungebrochene Eiche in die Höhe.
Die langen Haare des Elbenherren sind schwarz wie eine mondlose Nacht. Seine Haut ist hell wie ein warmer Sonnenaufgang, und das Licht der Sterne ist auf seiner Stirn.
Seine Augen sind grau wie das Meer des Westens, sie können gebieterisch und sturmgepeitscht erscheinen wie die Untiefen der See, aber auch freundlich, wie Fenster zu uralten, nie welkenden Gärten vergessener Lande...
"Wäre er in einer Zeit des Friedens, einer Zeit der Anmut, einer Zeit der Brunnen geboren worden, wäre er ein Gelehrter der Sprachen, ein Gärtner der Seelen, ein Bote des Friedens geworden.
Doch er wurde geboren in einer Zeit des Krieges, einer Zeit des Heldenmuts, einer Zeit des Feuers, und er wurde ein Feind des Schwarzen Feindes, ein Poet der Schlacht, ein Bollwerk des Widerstandes."
Luinhir aus Lindon über Lugaidh
Von der Vergangenheit zur Gegenwart
Lugaidh wurde im Jahre 3 des Ersten Zeitalters der Sonne in einer wohlhabenden Familie in der Nähe von Drengist im alten Beleriand geboren. Er erhielt den Ataressë (Vaternamen) Calanolmo (Quenya für "Kunde des Lichts"). Doch sein geläufiger Name war schon bald Lócapaitë. Übersetzt aus dem Quenya bedeutet dieser Amilessë (Muttername) etwa soviel wie: "Schlangensprung". Er hängt mit dem schicksalsträchtigen und verhängnisvollen Übersetzen der Noldor von den Segenslanden nach Mittelerde zusammen. Im Verlauf der Jahrhunderte änderte sich Lócapaitë jedoch, aus Quenya wurde Sindarin "Lhûghabed" und "Lugawidh" und so kam es irgendwann zur massgeblich vom Westron beeinflussten Form - Lugaidh.
Der Vater des Jungen wurde Rúmil genannt, er war ein eher unbekannter Gelehrter aus Tirion. Die Mutter des Jungen hiess Alqualóme, sie war eine Tänzerin. Beide gehörten dem Volk der Noldor an, das unter Fingolfin das Malm-Eis überquert hatte.
Alqualóme, deren Geist von den Entbehrungen von Helcaraxe und den unwirtlichen, feindlichen Landen des Nordens erschüttert worden war, starb während der schwierigen Geburt. Rúmil verschloss sich der Aussenwelt.
Lugaidh wuchs im Land der Nebel auf, in Hithlum im Nordwesten Beleriands.
Er erhielt eine vornehme Bildung und wurde (vor allem auf Wunsch seines Vaters) zunächst von allem Gehabe des Krieges ferngehalten. Von daher lernte er das Reiten und den Umgang mit den Waffen eher spät im Vergleich mit seinen Altersgenossen. Dennoch war dies mit der Zeit unvermeidlich, denn Hithlum lag nicht sehr weit entfernt von Angband, wo der Dunkle Feind sass, den die Noldor bekämpften.
Während dieser Zeit gab sich Lugaidh den Cilmessë (Quenya für: selbst gewählter Name) Banethdûr („Diener der Schönheit“) und trat das Studium der Geschichte und eine Laufbahn als Dichter an.
Er diente seiner Siedlung als Kundschafter, als die Schlacht Dagor Aglareb siegreich geschlagen ward.
In der lang andauernden Zeit des Friedens in Beleriand überquerte er mit seinem Vater das Schattengebirge und wohnte eine Zeit lang in der Falas, wo er in Eglarest und Brithombar Lehrgänge der Wissenschaft absolvierte. Er beendete seine Studien und begann Arbeiten an Werken über die Kreaturen und Völker Mittelerdes.
Besonders interessierten ihn die Menschen, die zu der Zeit bereits erschienen waren.
Zurück in Hithlum staunte er über die Völker der Edain, welche in Dor-Lómin siedelten und König Fingolfin als Vasallen dienten.
Doch die Dagor Bragollach setzte vielem ein jähes Ende. Lugaidhs Vater fiel, wie viele andere, während der Verteidigung der Belagerungsringe und Lugaidh selbst wurde, - schwer verletzt – erneut nach Brithombar gebracht. König Fingolfin war im Zweikampf mit Morgoth, dem dunklen Feind gefallen.
Hernach hörte der Krieg in Beleriand nie ganz auf, und aus Erbitterung und Hass auf den eisernen Norden trat Lugaidh der Kavallerie Prinz Fingons bei, der schweren Herzens die Krone des Elbentums übernahm.
In der Nirnaeth Arnoediad focht Lugaidh an den Flanken des Heeres von Fingon. Mit vielen anderen Überlebenden schloss er sich, nach der Niederlage der Elben und Edain, den sich zurückziehenden Streitkräften Turgons an und gelangte somit in die verborgene Stadt Gondolin.
Den Flüchtlingen wurde kein Wiederaustritt aus der Stadt gestattet, doch sie wurden freigiebig aufgenommen und die meisten begannen ein neues Leben in der Weissen Stadt. Lugaidh diente zuerst als Stadtwache, später trat er dem breiten Schülerkreis von Ecthelion bei und wurde nach einigen Jahren ein Mitglied des Hauses der Quelle. Er bekam die Epessë (Quenya für: Gegebener Name) „Hathel-Amrûn“ (Sindarin für „Ost-Klinge“), doch er selbst nannte sich "Auco", was auf Quenya etwa soviel wie "Narr" bedeutet.
Nach der Zerstörung der Stadt entkam er mit den anderen Überlebenden über die Cirith Thoronath nach Süd-Beleriand. Die weitere Zeit bis zum Krieg des Zornes verbrachte er als Flüchtling und Heimatloser unter anderen Heimatlosen, bis zuletzt auf der Insel Balar mit dem letzten König der Eldar, Gil-Galad und Cirdan, dem Schiffsbauer.
Mit Beleriands Untergang und dem Anbruch des Zweiten Zeitalters der Sonne liess sich Lugaidh in Lindon nieder und verpflichtete sich als Gardist am Hofe Ereinion Gil-Galads. Er erhielt die Epessë „Mindon“ („Turm“). Abgesehen von Reisen in den Süden Eriadors blieb er in Lindon bis zum Letzten Bund und dem grossen Aufgebot von Elben und Menschen.
Im Heer von Elendil und Gil-Galad marschierte er bis nach Mordor. Er verteidigte die Banner des Königs vor dem Schwarzen Turm, wo sieben Jahre lang der Feind belagert wurde. Doch am Ende, als Sauron selbst hervorkam versagte Lugaidhs Kraft und er fiel nieder, wie viele andere unfähig, diesem Feind die Stirn zu bieten.
Sein grosses Vorbild, der Hochkönig der Elben Gil-Galad und der König der Westmenschen Elendil wurden erschlagen, doch Isildur schnitt den Ring der Macht von Saurons Finger und das Dritte Zeitalter der Sonne brach an.
Der Feind war besiegt, doch viele Opfer waren gebracht worden und grosse Elbenreiche waren nicht mehr.
Bitter war der Geschmack des neu anbrechenden Dritten Zeitalters. Lugaidhs Familie war ausgelöscht, er war bei der Verteidigung seines Königs gescheitert, viele seiner Freunde waren entweder gefallen, oder verstreut und in den Westen gesegelt.
Für viele Jahre nach dem Fall des Dunklen Turmes kehrte er Städten und Gesellschaften den Rücken zu und wanderte als einsamer Reisende lange Zeit durch die Wildnis Rhovanions und Eriadors. Seine Namen waren vergessen, man nannte ihn nur noch "Rhavan" (Sindarin für etwa: "der Wilde").
Als Jäger und Erforscher dunkler Kreaturen machte er sich bei vielen feindlichen Völkern und Stämmen unbeliebt, blieb jedoch selbst an Orten wie Bruchtal und Lórien wenig bekannt. Selbst die wenigen Freunde, die er über die vielen Jahrhunderte gekannt, mied er, wenn er konnte.
Als sich der Schatten erneut im Süden Düsterwalds regte, fühlte er den Morgen einer neuen Zeit für sich selbst angebrochen. Von nun an zeigte er sich offen in Imladris und Caras Galadhon, unterstützte die Wachen und nahm lang vergessene Freundschaften wieder auf.
Einer Eingebung seines Herzens folgend, schloss er sich der Herth Celebriaen unter der Führung eines seiner alten Bekannten aus Gondolin, Fürst Aerendir, an. Diese Gruppe geleitete Celebrían, die Gattin Elronds, auf ihren Reisen von Bruchtal nach Lórien und zurück.
Nach der Gefangennahme Celebríans, ihrer Befreiung und ihrem Davonsegeln in den Westen verstand Lugaidh, dass er dieser Gruppe tief verbunden war. Mit ihnen entschloss er sich, die Schmach zu rächen, die sie erduldet hatten. Er zog fortan unter dem Banner des Hauses Celebriaen mit, das von jeglichem Eid und Schwur befreit, aus freien Stücken hochgehalten wurde zum Trotz gegen den Feind in Angmar, in Moria, im Düsterwald und in Mordor. Mit vielen anderen Völkern kam er nun in Berührung, die er vorhin nur vage gekannt. Vor allem seine einstige Liebe und Zuneigung zu den Menschen regte sich wieder.
Als Tîrn (Heerführer) der Thela Estel, der Speerspitze der Hoffnung eingesetzt, stritt er mit den Kriegern des Hauses Celebriaen gegen den Feind an der Bruinenfurt. Nach dem errungenen Sieg erhielt er die Epessë „Anorfael“ (Sindarin für „Die Grosszügigkeit der Sonne", den Glauben an die Menschheit symbolisierend).
Charaktermerkmale
Lugaidh Anorfael war während der langen Zeit seines Wirkens in Mittelerde Mitglied einiger geheimen Bündnisse der Eldar, wie etwa den Bund der Sieben Klingen, den Bund der Noldolante und einigen anderen.
Gezeichnet von den langen Jahren des Krieges und der Entbehrungen, konnte sein Wesen manchmal zu Strenge und Ingrimm neigen. Unerbittlicher Widerstand galt dem Feind.
Sein Interesse an der Geschichte Mittelerdes, der Chroniken der Altvorderen und bekannten oder geheimen Inhalten des Elbentums sowie seine Vorliebe für Musik und Poesie waren Seiten in ihm, die manchmal zum Vorschein kamen, wenn es nicht um Rüstungen, Strategien und Entschlossenheit ging. Es gab auch einige Dinge, die nur diejenigen wussten, die ihm nahe standen. Selten sprach er über die Ereignisse der Sippenmorde, und noch seltener über die Gwahaedír (die Sehenden Steine). Wie die allermeisten Elben verlor er kaum jemals ein Wort über die Ringe der Macht.
Während Lugaidh den Umgang mit dem Bogen fast gänzlich verlernt hatte, galt sein Fokus dem Schwertkampf, wie er ihn als (wenn auch einer der unfähigsten) Schüler Ecthelions übermittelt bekommen hatte. Er war auch erfahren im Umgang mit Schild und Speer, er hatte dies als Gardist in Lindon lange geübt.
Lugaidh war hochgewachsen und von gedrungener Statur. Sein Gesicht war meist etwas bleich, die Augen graublau und die Haare dunkel. An seinem Körper waren einige Narben, die er sich durch die Neigung zugezogen hatte, sich stets zwischen seinen Freunden und Verbündeten und seinen Feinden zu werfen, um sie, wenn nötig, mit dem eigenen Leib zu verteidigen.
Lugaidh sprach wie alle verbliebenen Elben Mittelerdes Sindarin, doch vergass er niemals die alte Sprache seines Volkes, das Quenya der Noldor, auch wenn er sich ihrer selten bediente. Sein Westron war durch den vielen Umgang mit den Menschen durch das zweite und dritte Zeitalter hindurch absolut akzentfrei geworden. Er konnte die Schwarze Sprache Mordors sprechen, was er zum Verdruss anderer oft nicht vermied, er verstand ein wenig Adûnaisch und auch einige Worte Khuzdûl.
Über alle Zeitalter in Mittelerde hinweg hatte er sich als Verteidiger der Elbenlande, als Mentor der Menschen und als Beschützer elbischer Werte und der Noldorin-Kultur bemüht.
"Wenn Narren Weisheit benötigen und Krieger den ersehnten Frieden, braucht nicht auch die Weisheit ihre Narren, braucht nicht auch der Friede seine Krieger?"
Ecthelion aus Gondolin, 1.ZA, Jahr 441 (dieses Zitat ist frei erfunden)
(Quellen: Der Herr der Ringe, das Silmarillon, Nachrichten aus Mittelerde, the History of Middle-Earth u.a. sowie https://www.eldamo.org/index.html)
§ "Ceniessë Macilwa Mornië Rucuva!" - "Upon the sight of the sword darkness will flee!"
https://www.gwaith-celebrian.de/
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